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08.10.24 - 

Junge Menschen und Geld

Finanzielle Ziele und Zukunftspläne der jungen Generation im Fokus


Über Geld spricht man bekanntlich nicht – oder doch? Obwohl Geld einst ein Tabuthema war, rückt die Finanzkompetenz angesichts der aktuellen Wirtschaftslage für junge Erwachsene stärker in den Mittelpunkt. 9 von 10 legen sich bereits monatlich etwas zur Seite, um für die Zukunft gewappnet sein zu können. Diese schätzen viele als unsicher ein.

Junge Menschen plagen Zukunftssorgen. Das aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Klima bereitet ihnen Kopfschmerzen. Viele sehen eine lebenswerte Zukunft als bedroht, während der Großteil sogar bezweifelt, ob ihre Generation Kinder haben sollte. Neben dem Klimawandel befürchten viele eine gesellschaftliche Ungleichheit und Gespaltenheit, die sie pessimistisch in die Zukunft blicken lassen (SINUS 2023). Steigende Lebenshaltungskosten, die laut dem aktuellen Verbraucherindex seit 2020 um 19,7 % angestiegen sind (Destatis 2024), tragen zusätzlich zu den Sorgen bei.

Wie beeinflusst das aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Klima die Finanzkompetenz der jungen Erwachsenen in Deutschland und die Art und Weise, wie sie budgetieren und Geld sparen? In einer Studie im Auftrag von Recharge wurde untersucht, wie junge Menschen in der Bundesrepublik mit ihrem Geld umgehen und welche Ziele sie sich in Bezug auf ihre finanzielle Unabhängigkeit setzen.

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:

Das sind die finanziellen Ziele junger Menschen
  • Nur 10 % der Befragten gaben an, noch keine signifikanten finanziellen Vorbereitungen getroffen zu haben, um in Zukunft unabhängig sein zu können. Finanzielle Unsicherheiten und ein fehlendes stabiles Einkommen werden hier in erster Linie als Gründe genannt. Dies zeichnet sich am stärksten unter den Befragten ab, die noch im Elternhaus leben.
  • Mit 35 % spart der Großteil der Befragten im Monat unter 100 €, dahinter folgen 33 %, die monatlich zwischen 100 € und 299 € ansparen. Nur 2 % sparen über 1000 € im Monat. Das heißt, der Klub der Vielsparer ist winzig.
  • Das Ansparen einer Notfallrücklage (67 %), Reisen (63 %) und das Sparen auf Wohneigentum (51 %) werden als wichtigste finanzielle Ziele genannt.
  • Mit 74 % verwenden die meisten die Debitkarte, um ihre alltäglichen Ausgaben zu verwalten. Mobile Zahlungs-Apps werden von 45 % der Befragten genutzt.
  • 41 % der Befragten investieren in Wertanlagen. Dies zeichnet sich vor allem bei den Befragten ab, die bereits das Elternhaus verlassen haben.
  • Bereits jeder 20. junge Erwachsene nutzt Prepaid-Karten zur Budgetkontrolle.


Frauen legen größeren Wert auf Notfallgroschen


67 % aller Befragten geben das Ansparen einer Notfallrücklage als eines ihrer wichtigsten finanziellen Ziele für die nächsten fünf Jahre an. Die Bedeutung des Notfallgroschens zeigt sich vor allem unter den weiblichen Befragten. 52 % der Umfrageteilnehmerinnen legen einen höheren Wert darauf, eine Notfallrücklage anzusparen und die finanzielle Sicherheit sicherzustellen.

Männer können dabei mehr Geld sparen: Mit 14 % sparen mehr Männer als Frauen (10 %) monatlich über 500 €. Unterdessen sparen 77 % der Frauen monatlich unter 300 €, während es unter den Männern nur 71 % der Befragten sind.

Hauptsächlich Männer legen Wert darauf, ihr Geld zu investieren und ein eigenes Unternehmen zu gründen. Dies gaben 27 % der befragten männlichen Teilnehmer an. Dieser Wert weist jedoch darauf hin, dass dies nicht ihr primäres finanzielles Ziel ist.

Zudem sticht hervor, dass jene, die noch im Elternhaus leben, Wohneigentum eher priorisieren als jene, die das Elternhaus verlassen haben. So gaben dies 50 % derjenigen an, die noch bei den Eltern leben, im Vergleich zu 47 % der Ausgezogenen.

Junge Berliner sparen am meisten – trotz Auszug aus dem Elternhaus


In diesen Regionen leben die meisten Sparfüchse (Anteil in %)
  1. Nordrhein-Westfalen - 7.6 %
  2. Baden-Württemberg - 6.9 %
  3. Bayern - 6.1 %
  4. Hessen - 5.2 %
  5. Niedersachsen - 4.8 %
  6. Hamburg - 2.5 %
  7. Rheinland-Pfalz - 2.3 %
  8. Saarland - 2.1 %
  9. Berlin - 2 %
  10. Brandenburg - 1 %


Junge Erwachsene in Berlin, die bereits das Elternhaus verlassen haben, sparen im regionalen Vergleich am meisten. 38 % von ihnen sparen monatlich über 500 €. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund steigender Mietpreise in der Bundeshauptstadt signifikant. Mit einem Mietanstieg um 26,7 % sind zwischen 2022 und 2023 die Mieten für neue Bewohner in Berlin so stark angestiegen wie in keiner anderen Stadt in Deutschland (BBSR 2023). Ein passives Einkommen durch Mitbewohner könnte Berlinern helfen, Geld zu sparen.

Dennoch zahlen die Berliner nicht die höchsten Mietpreise, denn diese sind laut Zensus 2022 in Hamburg auf Landesebene in ganz Deutschland am höchsten. Mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 9,16 € pro Quadratmeter zahlen die Hamburger 2 € mehr als der Bundesdurchschnitt und 1,49 € mehr als die Berliner.

Während über ein Drittel der Berliner Ausgezogenen über 500 € spart, sparen in Hamburg gerade einmal 7 % derjenigen, die das Elternhaus verlassen haben, monatlich über 300 €. Mit 28 % spart der Großteil der Ausgezogenen in Hamburg nur unter 100 € oder gar kein Geld.

So managen junge Menschen ihr GeldDem gegenüber stehen 73 % der Befragten in Nordrhein-Westfalen, die noch im Elternhaus leben und unter 300 € im Monat sparen können. Blickt man auf die Befragten im ganzen Bund, die noch im Elternhaus leben, sind es zumindest 77 %, die Geld sparen, um finanziell unabhängig zu werden. Diese Finanzkompetenz zeigt sich jedoch nicht überall gleichermaßen. In Mecklenburg-Vorpommern (50 %), Bremen (50 %) und Rheinland-Pfalz (43 %) liegt der Anteil derjenigen, die noch bei den Eltern leben und kein Geld sparen, besonders hoch.

Bereits jeder 20. junge Erwachsene nutzt Prepaid-Karten zur Budgetkontrolle


Bundesweit verwalten junge Erwachsene ihre täglichen Ausgaben am meisten über die Debitkarte (74 %). Diese Beliebtheit kann darauf zurückgeführt werden, dass viele junge Menschen Debitkarten bereits in ihrer Jugend kennengelernt haben, was sie zu einer natürlichen Wahl macht, sobald sie finanziell eigenständiger werden. Zudem erlaubt die Debitkarte, nur das auszugeben, was auf dem Konto verfügbar ist, was für eine bessere Ausgabenkontrolle sorgt.

Kreditkarten hingegen spielen mit nur 23 % eine untergeordnete Rolle. Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass Kreditkarten häufig Bonitätsprüfungen erfordern, was gerade für junge Menschen ein Stolperstein sein kann, eine Kreditkarte zu bekommen.

Prepaid-Karten, obwohl derzeit nur von 3 % der jungen Menschen genutzt, gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Sie bieten einige Vorteile, da keine Bonitätsprüfung notwendig ist und der Betrag, der ausgegeben werden soll, vorab aufgeladen wird. Dies gibt den Nutzern ein hohes Maß an Kontrolle über ihre Ausgaben. Darüber hinaus bieten Prepaid-Karten zusätzliche Sicherheit, da sie persönliche Informationen oft besser schützen als Debit- oder Kreditkarten. Sie eignen sich sowohl für Online-Einkäufe als auch für den Einsatz in vielen Geschäften und können oft mit mobilen Zahlungs-Apps verknüpft werden.

Methodik


Für diese Online-Studie wurden 607 Deutsche im Alter von 18-24 anhand einer Umfrage von Guthaben.de befragt. Die Umfrage wurde vom 4. bis 19. September 2024 durchgeführt.


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