Passwörter sind die Schlüssel, die uns den Zugang in wichtige digitale Räume verschaffen und unser Leben mittlerweile konstant begleiten — jeden Tag, rund um die Uhr. Dennoch unterschätzen zu viele Menschen noch immer die Bedeutung eines wirklich sicheren Passworts. Gleichzeitig ist das Risiko eines Datenlecks oder Hackerangriffs so hoch wie nie zuvor. Laut aktuellen Sicherheitsanalysen sind schwache oder wiederverwendete Passwörter für einen Großteil aller Datenpannen verantwortlich. Stellt sich die Frage: Wie sicher ist mein Passwort tatsächlich?
Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Sicherheit Ihrer Passwörter bewerten und verbessern können – und warum passwortlose Methoden die Zukunft sein könnten. Lesen Sie weiter und bringen Sie sich auf den neuesten Stand der Dinge, damit Sie ohne großen Aufwand sicher surfen und online gefahrlos bezahlen können!
In den letzten Jahren haben zahlreiche große Datenlecks gezeigt, wie leicht Hacker an Zugangsdaten gelangen. Cyberkriminelle nutzen verschiedene Methoden, um Passwörter zu knacken oder zu stehlen:
Phishing: Hierbei setzen Betrüger gefälschte E-Mails, SMS oder Webseiten ein, um Nutzer zur Preisgabe ihrer Login-Daten zu verleiten. Diese Nachrichten wirken oft täuschend echt und geben sich als Mitteilungen von Banken, Online-Diensten oder sozialen Netzwerken aus. Wer auf den Link klickt und seine Daten eingibt, übermittelt sie direkt an die Angreifer, die dann das Konto übernehmen können.
Brute-Force-Angriffe: Automatisierte Programme testen systematisch Millionen von Passwort-Kombinationen, bis sie das richtige finden. Kurze oder einfache Passwörter wie „123456“ oder Namen mit Geburtsdaten lassen sich besonders schnell knacken. Ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) besteht ein hohes Risiko, dass Konten übernommen werden.
Credential Stuffing: Cyberkriminelle nutzen bereits gestohlene Zugangsdaten, um sich in andere Konten einzuloggen – mit Erfolg, wenn dasselbe Passwort mehrfach verwendet wurde. Da viele Nutzer ihre Passwörter wiederholen, können Angreifer mit wenig Aufwand Zugriff auf verschiedene Dienste erhalten.
Ein Beispiel aus der Praxis ist das Facebook-Datenleck von 2021, bei dem die Daten von über 500 Millionen Nutzern weltweit gestohlen wurden. Neben Telefonnummern und E-Mail-Adressen waren auch Passwörter betroffen – ein klares Zeichen dafür, wie wichtig starke und einzigartige Passwörter sind. Hintergrund hier war eine Methode namens Scraping (auch Web Scraping genannt), bei der automatisierte Programme (sogenannte Scraper) Webseiten durchsuchen und Daten extrahieren. Dabei werden Informationen systematisch gesammelt, analysiert und weiterverarbeitet.
Die wichtigste Frage lautet: Wie sicher ist mein Passwort? Um das herauszufinden, können Sie spezielle Tools nutzen, die die Zuverlässigkeit Ihrer Passwörter — die Passwortstärke — bewerten. Diese Tools analysieren Faktoren, die für eine gute Passwortstärke elementar sind, wie ihre Länge, ihre Komplexität und ihre Einzigartigkeit.
Beachten Sie für ein sicheres Passwort die folgenden Kriterien. Wenn Ihr Passwort diese Bedingungen erfüllt, sind Sie bestmöglich vor Cyberangriffen geschützt:
- Mindestens 12 Zeichen: Je länger das Passwort, desto sicherer. Idealerweise besteht es aus 16 oder mehr Zeichen, da längere Passwörter deutlich schwerer zu knacken sind.
- Eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen: Je vielfältiger die Zeichen, desto schwerer ist es für Hacker, das Passwort zu erraten oder mit automatisierten Programmen zu entschlüsseln.
- Kein Bezug zu persönlichen Daten: Verwenden Sie keine Namen, Geburtsdaten, Telefonnummern oder gängige Begriffe, die leicht erraten werden können. Angreifer nutzen oft persönliche Informationen, um Passwörter systematisch zu testen.
- Einzigartigkeit für jedes Konto: Dasselbe Passwort sollte niemals für mehrere Dienste verwendet werden. So verhindern Sie, dass ein gestohlenes Passwort automatisch auch Zugang zu weiteren Konten ermöglicht.
Die Wiederverwendung von Passwörtern zählt zu den größten Sicherheitsrisiken. Wird ein Passwort bei einem Datenleck kompromittiert, können Angreifer es in Kombination mit der zugehörigen E-Mail-Adresse oder dem Benutzernamen auf anderen Plattformen ausprobieren. Ist das Passwort mehrfach im Einsatz, könnten Cyberkriminelle mit wenig Aufwand gleich mehrere Ihrer Online-Konten übernehmen – mit möglicherweise schwerwiegenden Konsequenzen wie Identitätsdiebstahl oder finanziellen Schäden.
Es gibt verschiedene Tools, mit denen Sie die Sicherheit Ihres Passworts überprüfen können. Sogenannte Leak Checker wie
Have I Been Pwned zeigen, ob Ihre Zugangsdaten in einem bekannten Datenleck enthalten sind. Eine zuverlässige deutschsprachige Alternative bietet der
Leak Checker der Uni Bonn.
Zusätzlich hilft ein Passwort-Manager, sichere Passworte zu erstellen und zuverlässig zu speichern. Solche Programme generieren komplexe Passwörter und verwahren sie verschlüsselt. Bekannte Passwort-Manager sind beispielsweise:
- Bitwarden
- 1Password
- LastPass
Diese Tools erleichtern die Verwendung starker Passwörter für verschiedene Plattformen, ohne dass Sie sich alle merken müssen.
Tipp: Auch die integrierte Funktion zur Passworterstellung der meisten Handys bietet eine gute Möglichkeit zur Erstellung eines zuverlässigen Passworts. Achten Sie darauf, dass die durch Ihr Handy erstellten Passwörter mit den Daten Ihres Browsers am Computer synchronisiert werden, damit Sie überall sofort Zugriff auf die entsprechenden Seiten und Apps haben.
Auch wenn Sie die hier aufgeführten Richtlinien befolgen, kursieren bei vielen Menschen noch ältere, weniger sichere Passwörter auf Seiten herum, die Sie nur selten besuchen. Falls Sie feststellen, dass Ihr Passwort kompromittiert wurde, sollten Sie umgehend handeln:
- Erstellen Sie umgehend ein neues, sicheres Passwort – Ersetzen Sie das betreffende Passwort durch eine neue, komplexe Kombination, die den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht. Achten Sie darauf, dass es lang genug ist und verschiedene Zeichenarten enthält.
- Prüfen Sie Ihre Online-Konten auf ungewöhnliche Aktivitäten – Kontrollieren Sie, ob es verdächtige Anmeldeversuche, unbekannte Transaktionen oder Änderungen an Ihren Kontoeinstellungen gibt. Falls etwas Ungewöhnliches auffällt, setzen Sie sich mit dem jeweiligen Anbieter in Verbindung.
- Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) –Diese zusätzliche Schutzmaßnahme erschwert es Angreifern erheblich, sich Zugriff auf Ihr Konto zu verschaffen. Selbst wenn sie Ihr Passwort kennen, benötigen sie noch den zweiten Sicherheitsfaktor, etwa einen Code per SMS oder eine Bestätigung in einer Authentifizierungs-App.
- Nutzen Sie einen Passwort-Manager, um sicherzustellen, dass Ihre Passwörter einzigartig, komplex und gut geschützt sind. Ein solcher Manager hilft Ihnen, sichere Passwörter zu erstellen und diese sicher zu speichern, ohne dass Sie sich alle merken müssen.
Regelmäßige Passwortänderungen sind nur notwendig, wenn ein Verdacht auf Missbrauch besteht. Andernfalls gilt: Lieber gleich ein starkes Passwort wählen und es sicher verwalten.
Das klassische Passwort könnte bald der Vergangenheit angehören. Immer mehr Unternehmen setzen auf passwortlose Authentifizierung, um die Sicherheit zu erhöhen und den Login-Prozess zu vereinfachen. Die sogenannte passwortlose Authentifizierung ist eine Methode, bei der sich Nutzer in ein System einloggen können, ohne ein Passwort eingeben oder sich ein geheimes Wissen merken zu müssen. Stattdessen erfolgt die Anmeldung in der Regel über eine öffentliche Kennung wie einen Benutzernamen, eine Telefonnummer oder eine E-Mail-Adresse. Anschließend wird die Identität durch einen sicheren Nachweis bestätigt – beispielsweise über ein registriertes Gerät, einen Sicherheitstoken oder eine biometrische Authentifizierung.
Passwortlose Methoden bieten zahlreiche Vorteile:
- Geringeres Risiko von Passwort-bezogenen Sicherheitsverletzungen
- Schnellere und einfachere Transaktionen
- Kein Speichern oder Merken von Passwörtern erforderlich
Plattformen wie
Guthaben.de gehen diesen Schritt bereits und ermöglichen ein sicheres Aufladen von Guthaben ohne Passwort. Dies reduziert das Risiko von Datendiebstahl und vereinfacht die Nutzung erheblich.
Die Frage "Wie sicher ist mein Passwort?" sollte sich jeder regelmäßig stellen. Sichere Passworte sind der Schlüssel zum Schutz Ihrer digitalen Identität. Nutzen Sie Passwort-Manager, vermeiden Sie die Wiederverwendung desselben Passworts und setzen Sie, wo möglich, auf eine passwortlose Authentifizierung.
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